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Ursachen |
Prüfungsangst entsteht
meist durch eine Verkettung von mehreren Umständen, die im Ergebnis zu
Angst in eine Prüfungssituation führen können.
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Riskikofaktoren Entstehung von Prüfungsangst Aufrechterhaltung von Prüfungsangst
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Risikofaktoren |
Noch bevor eine Prüfungsangst entsteht, können bei einer später betroffenen Person Risikofaktoren vorliegen.
Innerhalb einer Person gehören hierzu z. B. ein geringes Selbstvertrauen, was meist mit einer Unsicherheit bezüglich der eigenen Leistungsfähigkeit einhergeht.
Häufiger betroffen sind auch Personen, die eine generelle Neigung zum Perfektionismus haben und daher versuchen, grundsätzlich alles ohne einen Fehler zu erledigen. Solche Menschen haben sehr hohe Erwartungen und Ansprüche an sich selbst und werden schnell nervös, wenn sie ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht werden können.
Ein weiterer Faktor ist die Einschätzung der Wichtigkeit der Prüfung durch den Prüfling. Je wichtiger die Prüfung eingeschätzt wird, desto höher die innere Anspannung vor und während der Prüfung. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, Angst zu bekommen.
Auch im Umfeld können Risikofaktoren bestehen. Beispielsweise können hohe (tatsächliche oder angenommene) Erwartungen von Familie oder Freunden einen hohen Druck erzeugen, der die Neigung zu Angstreaktionen verstärkt.
Länger anhaltende Stresssituationen im Leben eine Menschen können ebenfalls dazu beitragen, dass leichter eine Prüfungsangst entsteht. Anhaltende Stresssituationen wie zum Beispiel Umzug, Krankheit oder Scheidung erhöhen die Wahrscheinlichkeit eine Angstreaktion.
Alle diese Faktoren führen allerdings nicht zwangsläufig zu einer Prüfungsangst. Auch Menschen ohne einen Risikofaktor können eine Prüfungsangst entwickeln. Notwendig zur Entwicklung einer Prüfungsangst ist immer eine unangenehme Erfahrung mit einer oder mehreren Prüfungen.
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Entstehung von Prüfungsangst |
Prüfungsangst entsteht aus unangenehmen und angstauslösenden Ereignissen im Zusammenhang mit einer Prüfung.
Gemeinsam haben die Ereignisse, dass sie vom Prüfling als unkontrollierbar erlebt werden und eine Angstreaktion des Körpers auslösen.
In vielen Fällen reicht eine einmalige traumatische Situation aus, um eine Prüfungsangst auszulösen. Dabei kommt es nicht auf die objektive Beschreibung der Situation an, sondern auf die subjektive Wahrnehmung des Betroffenen.
Beispiele für solche Situationen können sein:
- Ein Lehrer schreibt unter die schlechte Arbeit eines Drittklässlers: „Wenn du so weitermachst, wirst du das Schuljahr nicht schaffen!!“
- Ein Schüler soll an der Tafel eine Aufgabe vorrechnen, kann es aber nicht. Daraufhin wird er von der Klasse ausgelacht.
- Ein Student geht krank in eine Klausur, hat Herzrasen und ein Schwächegefühl und kann sich nicht konzentrieren. Er besteht die Prüfung nicht.
Erwachsene, die zum Teil schon seit Jahren oder Jahrzehnten unter Prüfungsangst leiden, können sich an solche Situationen oft nicht mehr erinnern. Trotzdem bleibt die Prüfungsangst bestehen.
Eine anderer Möglichkeit besteht darin, dass sich unangenehme Erfahrungen mit Prüfungen mit der Zeit anhäufen. Jedes Ereignis allein löst zunächst keine Angst aus, irgendwann tritt jedoch plötzlich Angst auf.
Ein Beispiel hierfür ist ein Schüler, der regelmäßig lernt, aber dennoch nur schlechte Noten schreibt. Nach der dritten oder vierten schlechten Note in Folge erlebt er auf einmal Angst in der nächsten Klassenarbeit.
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Aufrechterhaltung |
Angst in einer einzelnen Prüfung ist zunächst einmal nicht schlimm. Kritisch daran ist, dass manche Menschen dann Angst davor haben, dass das gefürchtete Ereignis oder die Angst in der nächsten Situation wieder auftritt. Dies nennt man Erwartungsangst.
Aufgrund der Erwartungsangst erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass in der nächsten Prüfung tatsächlich wieder Angst auftritt.
Tritt keine Angst auf, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich die Prüfungsangst verfestigt.
Erlebt der Betroffene in der nächsten Prüfungssituation tatsächlich wieder Angst, wird sich die Prüfungsangst verfestigen und vermutlich in Zukunft öfter auftreten.
Anfangs wird die Angst nur in sehr ähnlichen Situationen auftreten, z. B. nur bei Mathearbeiten oder nur bei mündlichen Prüfungen in Chemie. Leider überträgt sich die Angst im Verlauf der Zeit zunehmend auch auf Situationen, die der ursprünglichen Situation nur in Teilaspekten ähneln. Diese Tendenz nennt man Generalisierung der Angst. Dies kann dazu führen, dass in allen Prüfungen Angst auftritt, unabhängig vom ursprünglichen Auslöser.
Ein solche Kette könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen:
- Angstauslösende Situation in einer Klassenarbeit in Mathematik
- Angst in allen folgenden Mathematikarbeiten
- Angst auch in Physiktest, da ähnlich wie Mathematik
- Angst in Erdkundearbeit, da Graphik interpretiert werden soll
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- Angst in allen Klassenarbeiten
- Angst vor der Führerscheinprüfung
- Angst vor Zwischenprüfung in der Ausbildung
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